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140 Fachbesucher, 15 Referenten aus 7 Ländern: Veranstalter „mehr als zufrieden“ mit internationaler Fachkonferenz zum Cider-Markt

Hessen ist eine Hochburg des Apfelweins, das „Stöffche“ ist Kultgetränk. Aber nicht nur dort und in anderen Regionen Deutschlands, auch weltweit ist das international als „Cider“ bekannte Getränk beliebt: Er stellt einen der am stärksten wachsenden Getränkemärkte dar; unter den alkoholischen Getränken entwickelt sich kaum ein Produkt so dynamisch. „Die Zeit war reif für einen internationalen Austausch unter Branchenexperten und Marktbegleitern“, waren sich Martin Heil, AICV-Präsident und Vorsitzender des Verbands der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e.V., und Jean-Pierre Stassen, Vize-Präsident des europäischen Dachverbands der Cider- und Fruchtweinhersteller AICV, einig. Der AICV hatte gemeinsam mit dem Verband der Hessischen Apfelwein- und Fruchtsaft-Keltereien e.V. und dem Verband der deutschen Fruchtwein- und Fruchtschaumwein-Industrie (VdFw) das Global Cider Forum ins Leben gerufen. 140 Besucher – Hersteller, Zulieferer, Vertreter aus Forschung und Vertrieb – kamen zum 1. Global Cider Forum nach Frankfurt und verfolgten die Vorträge von 15 Referenten. „Dass das erste Global Cider Forum im Herzen Frankfurts auf so große Resonanz stieß, macht uns mehr als zufrieden“, sagt Martin Heil.

Aus 17 Ländern waren Referenten und Besucher angereist, unter anderem aus Schweden, Dänemark und Finnland, aus Rumänien, Russland, Spanien, der Schweiz, den Niederlanden, Polen und Italien. Die weiteste Anreise zum Stadthaus am Markt, in dem die internationale Fachkonferenz stattfand, hatten Teilnehmer aus China und den USA.

Auf dem Programm des Global Cider Forums standen Vorträge zur Situation des Cider-Markts in verschiedenen Ländern und der Verbraucherforschung zu neuen Trends und anderen aktuellen Themen wie Cider in der Szenegastronomie, aber auch Aspekte wie die Rohwarenversorgung und rechtliche Grundlagen. Die Fachbeiträge zeigten unter anderem, dass die Lücke zwischen dem Bier- und Cider-Konsum im internationalen Durchschnitt immer kleiner wird.

Grund für die steigende Beliebtheit sind das frische, natürliche Image des Cider und das klare Verlangen der Verbraucher nach milden, nicht so stark alkoholhaltigen Getränken. Es wurde aber auch klar, dass die Herausforderung darin besteht, Erst-Konsumenten bei der Stange zu halten.

Zum Kreis der Referenten gehörten unter anderem Kevin Baker, Global Research Manager Beer & Cider bei der britischen Global Data, Johannes Dorn vom Rheingold Institut, Fiona Curtin, Global Business Development Manager Heineken International (Amsterdam), Dr. Jörg Krämer, Chef-Ökonom der Commerzbank, sowie Referenten der US Cider Makers. Über technologische Innovationen auf dem chinesischen Fruchtweinmarkt sprach Zhao Hongyou, Direktor der China Fruit Wine Industry. Er sagte seinem Land einen beispiellosen Siegeszug der Apfel- und Fruchtweinindustrie voraus.

Zwischen den einzelnen Vorträgen hatten die Forumsteilnehmer Gelegenheit, sich über Besonderheiten und Herausforderungen der einzelnen Cider-Märkte auszutauschen und an mehreren Verkostungsständen internationale Cider-Produkte zu probieren. Bereits am Vorabend des Forums kam ein Großteil der Teilnehmer zu einem Networking-Dinner zusammen.

„Apfelwein ist und bleibt Hessens National- und Traditionsgetränk, emotional behaftet, gerade auch wegen der Kulturlandschaft, den hessischen Streuobstwiesen. Die Keltereien haben es geschafft, durch die Vielzahl an innovativen neuen Produkten so gut wie alle Zielgruppen zu erreichen. Nichtsdestotrotz punktet Cider bei einer internationalen und jüngeren Zielgruppe aufgrund seines meist milderen Geschmacks“, erklärt Martin Heil abschließend.