Ob Apfelwein, Äbbelwei, Apfelwoi oder Appelwoi – das „Stöffche" hat viele Namen. Schon in früheren Zeiten haben die Mundartdichter rund um Frankfurt unterschiedliche Schreibweisen für das Traditionsgetränk benutzt. So schrieb Friedrich Stoltze vom „Stoffche", und der Darmstädter Ernst Elias Niebergall gar von der „Brieh".

Ganz gleich, wie man den Apfelwein nennt oder schreibt – er ist in aller Munde!

Lokal-Kolorit

Apfelwein ist ein echtes Volksgetränk, denn es verbindet Jung und Alt, Arm und Reich zu einer großen Gemeinschaft. Der echte Kenner des Stöffches liebt das Einfache und Legere. Geselligkeit geht ihm über alles. So zeichnet sich auch die typische Apfelwein-Kneipe durch ihr urwüchsig einfaches Lokal-Kolorit aus – große, blanke Holztische und lange, harte Bänke. Was ungemütlich klingen mag, wird in Gesellschaft urgemütlich. Denn an diesen Tischen bleibt keiner lang alleine. Je enger man sitzt, desto gemütlicher geht's zu. Jeder plaudert mit jedem, und man prostet sich laut zu. So lernt man sich kennen, so beginnen Freundschaften, und so wird der Grundstein gelegt für wahre Völkerverständigung.

Wer sich in einem Apfelwein-Lokal niederlässt, sollte mit den speziellen Trink- und Essgepflogenheiten vertraut sein. Zunächst einmal „trinkt" der echte Stöffche-Genießer nicht, er „petzt" seinen Schoppe. Außerdem ist es wichtig, die Maßeinheiten zu kennen, denn hier wird in „Bembeln" gerechnet. Je nachdem, wie groß der Durst ist, kann man diesen graublau glasierten Keramikkrug in den Größen „ein Liter" (auch Dreier-Bembel genannt) und „fünf Liter" bestellen. Das war nicht immer so. In früheren Zeiten war ein Bembel eine Maßeinheit und enthielt exakt acht Schoppen. Getrunken werden die Schoppen im „Gerippte". Dieses traditionelle Apfelweinglas mit Rautenmuster fasst 0,5 l, 0,3 l oder 0,25 l. Am besten schmeckt der Apfelwein, wenn er frisch gezapft ist und aus dem Bembel ins Gerippte und anschließend sofort in unsere Kehlen rinnt. Die optimale Trinktemperatur liegt bei 10 bis 12 Grad Celsius. Um den Alkohol ein bisschen zu kompensieren, bieten sich dazu typische Spezialitäten wie „Handkäs mit Musik", „Grüne Soße" oder „Rippchen mit Kraut" an.

Es gibt übrigens viele Hessen, die glauben, es gäbe außerhalb des hessischen Bundeslandes keinen Apfelwein. Kein Wunder, befindet sich doch die Apfelwein-Hochburg im Herzen Frankfurts, in Sachsenhausen. Noch vor ein paar Jahren beschränkte sich das Leben rund um's Stöffche auf die berühmte „Klappergaß'". Das ist jedoch nach Abzug der amerikanischen Soldaten aus der Mainmetropole nicht mehr so. Die Apfelwein-Szene hat sich inzwischen flächendeckend über Frankfurt, seine angrenzenden Stadtteile und umliegenden Landstriche ausgebreitet. 

Mehr über die Apfelweinwirte erfährt man hier www.apfelweinwirte.de und mit Sicherheit auch Stöffche-Fans aus aller Herren Länder zum gemeinsamen Anstoßen.